Allgemeines

Inhalt

Die Datenbank weist vornehmlich alte gedruckte Karten nach: Weltkarten und Stadtpläne aller Länder, topographische und thematische Karten, Atlanten mit Einzelblattnachweisen, Panoramen, Vogelschaukarten, Reliefkarten und Globen, auch Faksimiles und elektronische Ressourcen aus den Sammlungen der teilnehmenden Bibliotheken.

Die ursprüngliche Zielvorgabe des Erschließungsprojekts, ausschließlich gedruckte Karten bis zum Erscheinungsjahr 1850 zu erfassen, wurde mittlerweile gelockert. Vereinzelte Sammlungen verzeichneten daher auch ihre nach 1850 erschienenen kartographischen Bestände.

In der Datenbank sind ca. 289.500 Publikationen mit ca. 325.700 Besitznachweisen verzeichnet, darunter die Online Ressourcen von über 15.600 digitalisierten Altkarten (Stand: Juni 2022).

Erschließung

Um eine genaue Identifizierung der einzelnen Landkarten im Datenpool zu gewährleisten, einigten sich die verzeichnenden Bibliotheken darauf, alle Titel, Zusätze zum Titel, Neben- und Paralleltitel sowie Widmungen an Persönlichkeiten von der Vorlage zu übernehmen. Fehlende bibliographische Angaben zu den Karten oder zu den an ihrer Herstellung beteiligten Personen werden soweit möglich durch Recherchen in kartographiehistorischen Nachschlagewerken ergänzt. Zusätzlich werden bei einigen Landkarten Informationen zur Erscheinungsgeschichte und weiterführende Literaturhinweise gegeben. Bei undatierten Karten erleichtert die Kennzeichnung der Platzierung der graphischen Elemente (Titel- u. Maßstabskartusche) die individuelle Unterscheidung der Karten.

Die formale Erschließung der Landkarten wird durch die Ermittlung und Beschreibung kartographischer Besonderheiten erweitert. Angaben über die Ausrichtung der Karten, ihr zugrundeliegendes Gradnetz (Nullmeridianbestimmung) sowie die Methode der Geländedarstellung erhalten eine genaue Beschreibung. Die Maßstabsangaben auf den Karten werden in der vorliegenden graphischen Form übernommen.

Sachlich sind die verzeichneten Landkarten nach geographischen Bezügen (normierte geographische Schlagwörter) und nach Darstellungsgegenständen (z.B. Belagerungskarte) erschlossen.

Literatur

Crom, Wolfgang: Die IKAR-Altkartendatenbank : Geschichte und Zukunft. – In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. – 70, Heft 2, 2023. – S. 63-73

Crom, Wolfgang: Die Rolle der IKAR-Altkartendatenbank in Vergangenheit und Zukunft. (PDF-Dokument)

Crom, Wolfgang: IKAR: Migration und Fortführung der Altkartendatenbank. – In: Bibliotheksdienst. – 35, Heft 3, 2001. – S. 347 – 348

Klemp, Egon: Grundsätze und erste Ergebnise der Neukatalogisierung von Altkarten in deutschen Bibliotheken. – In: Inspel, 1994: S. 62-66

Klemp, Egon: Die Erfassung von Altkarten in der IKAR-Datenbank – gegenwärtiger Stand und künftige Entwicklungsmöglichkeiten. – In: Gerhard Mercator und seine Zeit. 7. Kartographiehistorisches Colloquium Duisburg, Oktober 1994, Vorträge und Berichte. – Duisburg, 1996: S. 225-232 (Duisburger Forschungen ; 42)

Wiegand, Günther: Das DFG-Programm zur Erschließung historisch wertvoller Kartenbestände. – In: Kartographische Nachrichten 43. Jg., Heft 5, 1993: S. 190-192

Wiegand, Günther: Die Erschließung historisch wertvoller Kartenbestände : Ziele, Verlauf und Bilanz eines Förderprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft. – In: ZfBB 40 (1993), 1: S. 22-31

Wiegand, Günther: Wegweisung in eine vergangene Welt. Erschließung historischer Kartenbestände. – In: Forschung. Mitteilungen der DFG 1995, Heft 2-3: S. 28-30

Wiegand, Günther: Showing the Way into a Past World. Cataloguing Historical Maps. – In: German Research 1996, Heft 1: S. 16-18

Wolff, Hans: Die Erschließung von Altkarten an der Bayerischen Staatsbibliothek. – In: Bibliotheksforum Bayern. – 14 (1986): S. 105-121

Zögner, Lothar: Die IKAR-Datenbank. Von der nationalen Kartenerschließung zum internationalen Auskunftsmittel. – In: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 35, 1998: S. 247-252

Projektgeschichte

  • 1985

    „Erschließung historisch wertvoller Kartenbestände bis 1850"

    Im Jahr 1985 wurde auf Initiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der drei größten Kartensammlungen in deutschen Bibliotheken, der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und der Staatsbibliothek zu Berlin mit dem überregionalen Katalogisierungsprojekt „Erschließung historisch wertvoller Kartenbestände bis 1850″ begonnen.

  • 1991

    Aufbau eines gemeinsamen Online-Katalogisierungssystems (IKAR)

    Nach der Offline-Erfassung der Karten in verschiedenen Datenpools während der ersten fünf Jahre erfolgte im Herbst 1991 der Aufbau eines gemeinsamen Online-Katalogisierungssystems (IKAR) durch das Deutsche Bibliotheksinstitut (DBI) in Berlin.

    1991

  • 2000

    Altkartendatenbank in den Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV)

    Im Jahr 2000 wurde die Altkartendatenbank in den Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) überführt, wo sie jetzt allen Interessenten für Recherchen im Internet zur Verfügung steht sowie weiteren Kartensammlungen die Teilnahme an der Katalogisierung ihrer Altkarten ermöglicht.

  • 2001

    Öffnung für andere Kartensammlungen

    Durch den Wechsel zum GBV war auch die Öffnung für andere Kartensammlungen geschaffen, die ihre Kartenbestände nun ebenfalls in der IKAR-Datenbank nachweisen konnten. Damit erfolgte zugleich der Startschuss zum Nachweis von digitalisierten Altkarten (Projekt GAUSS der SuUB Bremen).

    2001

  • 2002

    Webauftritt

    Die Datenbank des GBV erhält seitens der Staatsbibliothek zu Berlin einen inhaltlich begleitenden gemeinsamen Webauftritt.

  • 2007

    Erweiterung des Berichtszeitraums

    Für kleinere Sammlungen sowie für die Aufnahme der bedeutenden Sammlung Perthes (Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt) wurde die ursprüngliche Berichtsgrenze 1850 geöffnet, so dass inzwischen auch viele jüngere Karten und Atlanten in der Datenbank nachgewiesen sind.

    2007

  • 2020-

    Migration in den K10plus

    Der gesamte IKAR-Bestand wurde in die Verbunddatenbank K10plus des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds (GBV) und des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ) eingespielt. Hierfür waren umfangreiche Datenpflegearbeiten notwendig.